No Image

Um der Falschinformation in sozialen Netzwerken und manchen Medien hat das American Jewish Committee (AJC) folgende Fakten zum aktuellen Konflikt Israel mit der Terrororganisation Hamas zusammengetragen:

Mythos 1: Die israelische Polizei hat am Ende des Ramadan einen Angriff auf die Al-Aqsa-Moschee gestartet.
Tatsache: Die aktuelle Gewalt ist das Ergebnis palästinensischer Provokation, nicht israelischer Aggression. Schon mehrere Tage vor Ausbruch der Unruhen auf dem Tempelberg begannen Palästinenser Pflastersteine, Felsbrocken und Feuerwerkskörper auf dem Gelände anzusammeln. Tausende muslimischer Gläubiger, die das Freitagsgebet verließen, warfen Steine auf israelische Polizisten, die die Stätte bewachten und sich entsprechend wehrten. Videos aus dem Inneren der Moschee zeigen Blendgranaten, die in den Gebetsräumen landen. Diese Blendgranaten, die von der Polizei abgefeuert wurden, um die Aufrührer außerhalb der Moschee auseinander zu treiben, sind allerdings nur durch die absichtlich weit geöffneten Türen ins Innere gelangt.
Sinn dieser Absicht der Aufrührer, die Gebetsräume offen und damit verletzlich zu lassen, ist es, dem falschen Schlachtruf „Al Aqsa ist in Gefahr“, der seit Jahren zu Protesten und Gewalt führt, Nahrung zu geben.
Unterdessen trägt auch die Einmischung des Iran zur weiteren Eskalation bei. Im Vorfeld des „Al Quds-Tag“, der mit seinem Aufruf zur islamischen „Befreiung“ Jerusalems seit langem ein Brennpunkt im iranischen Kalender ist, schrieb der iranische Ayatollah Ali Khamenei, dass „die Bemühungen der Palästinenser und das reine Blut der Märtyrer des Widerstands es geschafft haben, die innere Macht des palästinensischen Dschihad um das Hundertfache zu vervielfachen. Früher haben sich palästinensische Jugendliche durch das Werfen von Steinen verteidigt, heute reagieren sie auf die Angriffe des Feindes mit Präzisionsraketen.“
Social Media werden ebenfalls zur Agitation für mehr Gewalt benutzt. Im Laufe des vergangenen Monats kam ein neuer Social-Media-Trend auf, gefilmte körperliche Angriffe arabischer Jugendlicher auf orthodoxe Juden zur Nachahmung auf TikTok zu veröffentlichen.

Mythos 2: Der sogenannte „Angriff auf Al Aqsa“ ist ein jüdischer Versuch, die Religionsfreiheit zu unterdrücken.
Tatsache:
Nie in der Geschichte gab es in Jerusalem größere Religionsfreiheit und besseren Schutz für alle Gläubigen als seit 1967 – seit die Stadt komplett unter israelischer Verwaltung ist. Während der völkerrechtswidrigen jordanischen Herrschaft 1948-67, wurde Juden der Zugang zur Klagemauer und zum Friedhof auf dem Ölberg verweigert, wo Juden seit mehr als 2.500 Jahren ihre Toten begraben haben. Fast sechzig Synagogen wurden zerstört oder als Viehställe genutzt, und jüdische Grabsteine wurden zerschlagen und zur Pflasterung von Straßen verwendet. Jordanien verabschiedete auch Gesetze, die christlichen Institutionen den Erwerb von Immobilien untersagten und die Anzahl der christlichen Schulen beschränkten.
Nach dem Krieg von 1967 hob Israel alle diskriminierenden Gesetze Jordaniens auf und machte es illegal, den Zugang zu heiligen Orten zu beschränken. Israel überträgt auch die Aufsicht über die heiligen Stätten ihren jeweiligen religiösen Autoritäten. Zum Beispiel überwacht der muslimische Waqf die Moscheen auf dem Tempelberg, während Israel die Sicherheit überwacht.

Mythos 3: Die Vertreibung von mehr als 30 Familien aus ihren Häusern in Sheikh Jarrah, einem Viertel in Ostjerusalem, ist ein Beispiel für ethnische Säuberungen.
Tatsache:
Es geht lediglich um sechs Familien. Zum anderen hat der israelische Oberste Gerichtshof nicht entschieden, ob die Grundbesitzer die Familien vertreiben können, die seit den 1980er Jahren ohne Mietvertrag auf dem Grundstück wohnen.
Aber statt auf eine Gerichtsentscheidung zu warten, haben die Palästinenser den Fall dieser Familien zum Thema einer Kontroverse gemacht und gewaltsame Zusammenstöße mit der israelischen Polizei und jüdischen Extremisten angestiftet.
Der Streit in Sheikh Jarrah geht auf das Jahr 1876 zurück, als der Grund, auf dem sich das Grab eines antiken jüdischen Hohepriesters befindet, unter osmanischer Herrschaft stand. In diesem Jahr verkauften arabische Landbesitzer das Land an zwei jüdische Unternehmenszusammenschlüsse.
Jordanien eroberte das Gebiet im arabisch-israelischen Krieg von 1948 und baute dort dutzende Häuser, um arabische Familien unterzubringen, die aus Israel geflohen waren.
Nachdem Israel 1967 Ostjerusalem erobert hatte, durften Juden Eigentum zurückfordern, das sich vor 1948 in ihrem Besitz befand. Die jüdischen Unternehmenszusammenschlüsse nahmen das Eigentum an den Häusern auf dem Grundstück wieder auf, verkauften es aber später. Die neuen Grundbesitzer haben seitdem versucht, die Bewohner loszuwerden.
Jetzt liegt das Problem beim israelischen Obersten Gerichtshof und beim israelischen Generalstaatsanwalt. Das Gericht hatte die Parteien letzte Woche aufgefordert, einen Kompromiss zu erzielen, aber die palästinensischen Einwohner lehnten ab. Eine Anhörung, die diese Woche stattfinden soll, wurde auf Antrag des Generalstaatsanwalts verschoben, um weitere Spannungen in der Stadt zu vermeiden.

Mythos 4: Bei dieser Gewalt dreht sich alles um den Kampf um die Souveränität in Jerusalem.
Tatsache:
Der Konflikt um Jerusalem schürt nur einen Teil der Spannungen. Die interne Rivalität zwischen zwei palästinensischen politischen Parteien, der Hamas und der Fatah, und der Entscheidung des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, die Wahlen erneut zu verschieben, erklären auch einige der Gewalttaten. Da die Hamas in Jerusalem nicht stark vertreten ist, hat die Terroristengruppe diesen Konflikt aufgegriffen und Palästinenser in Jerusalem angeworben, um zur Erreichung ihrer Ziele beizutragen.
Der Historiker Prof. Michael Wolffsohn nennt noch einen weiteren Grund für die Terror-Attacken. „In Israel bahnte sich bis vor wenigen Tagen eine innenpolitische Revolution an: Nämlich die faktische Regierungsbeteiligung arabischer Politiker an der Koalition. Das ist für die Scharfmacher in der palästinensischen Politik inakzeptabel. Und die Scharfmacher sind Hamas!“

Am Montag feuerte die Hamas Raketen auf Jerusalem ab, nachdem Israel ein Ultimatum der Terrororganisation ignoriert hatte, sein Sicherheitspersonal aus dem Moscheengelände und Sheikh Jarrah zu entfernen und palästinensische Randalierer freizulassen, die bei den jüngsten Unruhen inhaftiert waren. Die islamistische Terroristengruppe, die offen die Zerstörung Israels propagiert, verfügt über ein riesiges Arsenal an Raketen die überall in Israel einschlagen können. Vor den Raketenangriffen am Montag hatte die Hamas eine Reihe von Raketen auf Südisrael abgefeuert, und ihre Aktivisten hatten Dutzende von Brandvorrichtungen in der Luft über die Grenze abgefeuert, wodurch in Teilen Israels nahe der Grenze zum Gazastreifen Brände ausbrachen. 

Mittlerweile haben palästinensische Terrororganisationen über 1.000 Raketen auf Israels Bevölkerungszentren abgefeuert. Dabei starben 6 Menschen bei Raketeneinschlägen in Lod, Ashkelon, Rishon Lezion, und 200 Menschen wurden verletzt.

In einer öffentlichen Ansprache, die vom Fernsehsender der Hamas Al-Aqsa TV an diesem Wochenende ausgestrahlt wurde, forderte ein vom US-Außenministerium als Terrorist ausgewiesener politischer Führer der Hamas die Araber in Jerusalem auf, „den Juden die Köpfe abzuschneiden“. Er fügte hinzu, dass ein Messer nur fünf Schekel kostet. „Mit diesen fünf Schekeln werden Sie den jüdischen Staat demütigen.“ https://www.youtube.com/watch?v=zSgBFPnQiho

Zur besseren Einschätzung der aktuellen Eskalation folgende anschauliche Punkte:

  1. „Verhältnismäßig“ im Sinne des Kriegsvölkerrechts ist ein Angriff, wenn er einem legitimen Ziel gilt. Ein Waffendepot der Hamas unter einer leeren Schule zu bombardieren ist z. B. verhältnismäßig.
  2. Wenn die Hamas könnte, was sie wollte, wäre Israel morgen „judenrein“.
  3. Der Unterschied zwischen Israels Hightech-Lenkraketen und den ballistischen Raketen aus Gaza: Israel bemüht sich, Kollateralschäden zu minimieren. Eine ballistische Rakete auf Jerusalem und Tel Aviv kann und soll das nicht. Die israelische Armee warnt auch vor einer Bombardierung die Bewohner, damit diese flüchten können.
  4. Selbst unter der (völkerrechtskonformen) Blockade durch Israel und Ägypten sind alle messbaren Indikatoren im Gaza-Streifen besser als in Ägypten. Lebenserwartung, Säuglingssterblichkeit, Bruttoinlandsprodukt usw. Im Gegenzug verhindert die Hamas Regierung regelmäßig die Ausreise ihrer Bürger nach Israel, um sich dort medizinisch versorgen zu lassen.
  5. Gaza ist NICHT besetzt. Der einzige Israeli, der sich dort aufhält, ist Avera Mengistu. https://en.wikipedia.org/wiki/Avera_Mengistu
  6. Nachdem 2005 alle jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen geräumt wurden, gewann die Hamas die einzige faire und freie Wahl, die dort je stattgefunden hat. Die Vernichtung Israels war jeher ein Ziel der Terrororganisation Hamas. Die Palästinenser im Gaza-Streifen haben somit aus freien Stücken eine Terrororganisation gewählt.
  7. Militärische Infrastruktur hinter Zivilisten zu verstecken, ist ein Kriegsverbrechen. Die Hamas zwingt sogar die Bewohner Gazas sich als lebende Schutzschilde zu versammeln, um die israelische Armee am Angriff zu hindern.
  8. Als Krankenwagen gekennzeichnete Fahrzeuge zu Kriegshandlungen zu verwenden, ist ein Kriegsverbrechen.
  9. Eine militärische Kommandozentrale der Hamas unter einem in Betrieb befindlichen zivilen Krankenhaus zu betreiben ist ein Kriegsverbrechen.
  10. Hamas Kämpfer, welche sich als Frauen verkleiden, oder von der Hamas bezahlte Polizisten zählt die Hamas als zivile Opfer.

Quelle „Schalom Israel“ Saarbrücken